Sonntag, 23. Dezember 2007

Frohe Weihnachten!


... wünscht Ihnen tà katoptrizómena
das Magazin für Kunst, Kultur, Theologie und Ästhetik

Dienstag, 11. Dezember 2007

Weihnachtsgeschenk zur Bildungsförderung

Wer noch ein gutes Weihnachtsgeschenk für Freunde sucht, dem sei die preiswerte DVD-Sammlung "Meine Bibliothek" von ZENO.ORG empfohlen.

Das Archiv dokumentiert den Stand des Projektes zum Ende November 2007 und bietet auf 3 DVDs die größte deutschsprachige Sammlung historischer Lexika, literarischer, philosophischer und kulturhistorischer Texte und stellt darüber hinaus Tausende Abbildungen bedeutender Gemälde und Zeichnungen zur Verfügung.

Mit der auf der ersten DVD-ROM enthaltenen Anwendung ZenoArchiv ist ein effizienter browserbasierte Zugriff möglich. Die Volltextsuche erlaubt sowohl die übergreifende Recherche nach Zitaten und Stichworten in allen Texten als auch die eingeschränkte Suche nach thematischen und gattungsspezifischen Kategorien.

Die drei DVD-ROMs enthalten nicht weniger als:

  • das literarische Werk von mehr als 700 Autoren,
  • eine umfassende Auswahl philosophischer Werke von der Antike bis ins 20. Jahrhundert,
  • Klassiker der Geschichtsschreibung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts,
  • kulturgeschichtliche Dokumente wie Anstandsbücher, Autobiographien berühmter Persönlichkeiten und ästhetische Schriften wie beispielsweise Sulzers Theorie der Schönen Künste,
  • eine riesige Bildersammlung mit mehr als 40.000 Werken von etwa 4.500 Künstlern und Künstlerinnen,
  • Biografien der bedeutendsten deutschen Komponisten und
  • eine umfangreiche Auswahl bedeutender historischer Lexika in Volltext und Faksimile, unter anderem Pierers Conversations-Lexikon (1857–1865) und den ersten Brockhaus (1809–1811).

Genau genommen ist die DVD-Sammlung so zusammengesetzt: Eine DVD, die das Angebot von Zeno.org im Internet spiegelt und als virtueller Webserver auf dem Heimcomputer installiert wird. Zusätzlich gibt es zwei DVDs mit hochauflösenden Bildern aus der Gemäldesammlung der Digitalen Bibliothek, die freilich komplett auf der Festplatte installiert werden müssen, um nutzbar zu sein. Insbesondere letztere erweisen sich damit als deutlich preiswerter als die DVD mit den 40.000 Meisterwerken.

Tipp: Zeno.org - Meine Bibliothek 2008 (PC+MAC-DVD)

40.000 Meisterwerke. 2 DVD-ROMs

Freitag, 7. Dezember 2007

Ich habe dich beim Namen gerufen

"Das Kind muss doch einen Namen haben ... Namen haben ihre Magie. Eltern überlegen sich's in der Regel zweimal oder dreimal, wie sie das Kind beim Namen nennen, sofern sie nicht dem Zauber einer Mode erliegen oder, wie einst üblich, der Familientradition gehorchen. Namen zeichnen, wie die Römer zu wissen meinten, ein Schicksal vor. Womöglich prägen sie den Charakter? Dass ein Name die Person, die er bezeichnet, genau treffe und ihre Eigenschaften in kürzester Zeit zusammenfasse; oder umgekehrt, dass sich die Eigenschaften, die man einem Namen zuschreibt, auf die Person übertragen mögen - das sind Sehnsüchte, die allein die Poesie einzulösen vermag. Denn hier ist ein Name nie nur ein Name, sondern Chiffre dessen, was Dichter von Goethe über Heine und Benn bis Gernhardt mit der benannten Person verbinden: Empfindungen, Erlebnisse, Phantasien. Dies und nichts anderes signalisieren die Dichter, wenn sie die Geliebte, den Freund liebend, den Feind spottend benennen: jedes Namensgedicht eine Feier der unverwechselbaren Persönlichkeit. Ich habe dich beim Namen gerufen ist ein ideales Geschenkbuch für die geliebte Person: Denn es versammelt nicht nur hundertachtzig Namensgedichte von A wie Anna über J wie Jakob bis Z wie Zora, sondern geht auch den Ursprüngen der Namen nach, forscht nach historischen, literarischen oder biblischen Vorbildern. Ein werbender, oft genug zärtlicher Zuruf, der nicht nur zu Geburts- und Namenstagen, sondern immer willkommen sein sollte." [Covertext]

Ich habe dich beim Namen gerufen. Eine Anthologie deutscher Namenspoesie aus vier Jahrhunderten

Ehrlich gesagt: Ich hätte mir in der Tradition der Anderen Bibliothek mehr erwartet als dieseAnthologie! Etwas in der Tradition des Wasserzeichens der Poesie oder auch des Immerwährenden Heiligenkalenders. Allein dass das Buch auf dem Cover als ideales Geschenkbuch für die geliebte Person angepriesen wird, finde ich schon degoutant.

Glück

Johann Hinrich Claussen beschäftigt sich mit der Frage: Was könnte das Glück sein, und inwiefern stellt die Jagd nach dem Glück ein sinnvolles Lebensziel dar? Der Autor rekonstruiert den Diskurs zwischen "Glücksfreunden" und "Glücksgegnern" und macht deutlich, daß es eine eindeutige Gegenüberstellung von "Eudämonisten" und "Anti-Eudämonisten" nicht gibt. In drei Gegenüberstellungen (Aristoteles und Augustin, Meister Eckhart und Martin Luther, Johann Joachim Spalding und Immanuel Kant) wird der verschlungene Streit um das Glück exemplarisch vorgestellt. Dabei zeigt sich, daß die Glückskritik durchaus das menschliche Glücksstreben befördern kann. Das menschliche Glücksstreben besitzt darüber hinaus eine Fülle von religiösen Aspekten.

J. H. Claussen: Glück und Gegenglück

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Demokratie

Immer geht es – angeblich – um die Verbreitung der demokratischen Idee. Aber meistens geht es schief. Seit dem Jahr 1893, als amerikanische Plantagenbesitzer mit Hilfe der amerikanischen Regierung in Washington die hawaiianische Monarchie stürzten, haben die Vereinigten Staaten dreizehn ausländische Regierungen aus ideologischen, wirtschaftlichen oder politischen Gründen blutig zu Fall gebracht. Geheimdienste, Waffenhändler und bisweilen auch amerikanische Streitkräfte waren daran beteiligt, den Machtanspruch der Vereinigten Staaten global auszuweiten. Dabei machte sich das schlechte Gewissen der ältesten Republik der Welt stets bemerkbar. Beispiel Irak: Es gehe, so versicherte einst der amerikanische Präsident, um die Beseitigung von Massenvernichtungswaffen und die Durchsetzung des demokratischen Gedankens in einer autoritär regierten Region. Das Zauberwort »Öl« nahm er niemals in den Mund. Doch wie im Irak, so widersprachen zuvor schon die politischen Konsequenzen allen Putsch-Hoffnungen Washingtons. Statt der Demokratie siegte meist der Antiamerikanismus.

Stephen Kinzer, langjähriger Reporter der New York Times, schildert die bizarren Umstände der offenen und geheimen Coups d’Etat made in USA – ob in lateinamerikanischen Bananenrepubliken oder weitaus folgenreicher im Iran: Stets entsprach der zweifelhaften und vor allem gewissenlosen Kompetenz der CIA die außenpolitische Kurzsichtigkeit der Auftraggeber im Weißen Haus.

Stephen Kinzer: Putsch!

Empfehlung der Redaktion

Nicht einmal achtzehn war Georg Forster, als er im Juli 1772 an Bord der Resolution ging, um mit der Expedition von James Cook um die Welt zu reisen. In letzter Sekunde waren sein Vater und er, zwei mittellose Deutsche, von der englischen Admiralität dazu berufen worden, Cooks zweite Weltumseglung als Naturkundler und Ethnologen zu begleiten.

1111 Tage lang waren sie unterwegs und erforschten Regionen, in die vor ihnen noch kein Europäer gekommen war. Sie entdeckten neue Wasserwege, neue Inseln, kartografierten terra incognita, sie fanden unbekannte Pflanzen und Tiere und stießen auf Indianer, die noch nie einen Weißen gesehen hatten. Als Forster zurückkam, hatte kein Deutscher je soviel Welt gesehen. Und er lieferte darüber eine bildmächtige Reisebeschreibung ab, die in Europa Furore machte und Markstein und Leitbild wurde für Generationen von Forschern und Schriftstellern nach ihm. Alexander von Humboldt erklärte Forster zum "hellsten Stern meiner Jugend", durch ihn habe "eine neue Ära wissenschaftlichen Reisens" begonnen.

Mithilfe des Museums für Natural History in London erscheint nun zum erstenmal überhaupt Georg Forsters grandioser Reisebericht zusammen mit seinen prächtigen Aquarellen und Zeichnungen, die er während der Weltreise anfertigte - eine veritable Sensation.

Die von Frank Vorpahl besorgte Bildauswahl aus über 500 Tier- und Pflanzenzeichnungen gibt der Neuheit einer Spezies Vorrang vor rein ästhetischen Kriterien. Besondere Berücksichtigungen finden Tiere und Pflanzen von denen Georg Forster vor ihrem Aussterben Zeugnis ablegen konnte. Außerdem will die Auswahl Einblick in die Arbeitsweise Forsters geben, neben kompletten Blättern finden sich daher auch einige Skizzen und halbkolorierte Blätter. Immerhin hatten die Naturforscher auf ihrer 1111 Tage währenden Reise nur 290 Tage Landgang - zwischen Botanisiertrommel und Schreibpult mussten die Forscher daher mit höchster Effizienz handeln.

Georg Forster: Reise um die Welt

Reisen mit Herodot

Auf den Schultern eines Riesen: Ryszard Kapuściński reist mit dem ersten Reporter der Menschheitsgeschichte um die Welt Schon immer war er von ihm fasziniert. Und bis heute ist er für ihn der Größte. Wann und wohin auch immer Ryszard Kapuściński unterwegs war - Herodot war dabei. Dabei war es anfangs gar nicht so leicht, an ein Exemplar von dessen Historien zu kommen - denn in Polen gab es keine Übersetzung davon. Und als die fertig vorlag, durfte sie nicht gedruckt werden: Stalin lag im Sterben und das jahrtausendealte Buch erzählt mindestens ebenso viel vom Zerfall wie von der Schaffung riesiger Reiche, ebenso erschütternd vom Sturz der Mächtigen wie von ihrem Aufstieg. Erst 1954 kam der junge Ryszard Kapuściński mit dem Buch in Berührung - und es erwies sich als Erleuchtung. Da war einer - von Neugier und Wissensdurst getrieben - aufgebrochen, die Grenzen der bekannten Welt auszuloten, mit eigenen Augen zu sehen und mit eigenen Ohren zu hören, oder sich wenigstens von Augenzeugen berichten zu lassen, was sich auf der Welt zugetragen hat. Herodot war kein Händler, Spion, Diplomat oder Tourist, sondern - wie später auch Ryszard Kapuściński - Reporter, Anthropologe, Ethnograph und Schriftsteller. Ryszard Kapuściński erzählt, wie er mit Herodot nach Afrika, Asien und in Europa reist, was er an den Stellen findet, von denen einst der alte Grieche schrieb, welche Konflikte von heute ihre Wurzeln schon damals hatten und wie die Überlieferung menschlicher Geschichte funktioniert.

Ryszard Kapuściński: Meine Reisen mit Herodot (Die Andere Bibliothek)

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Protestantismus

Der Protestantismus hat in der Neuzeit weit über die Kirchen- und Theologiegeschichte hinaus Kultur, Gesellschaft und Politik in Europa und Nordamerika zutiefst geprägt. Dieses Buch bietet einen anschaulichen Überblick über die wichtigsten Phasen in der Geschichte des Protestantismus sowie seine konfessionellen und regionalen Ausprägungen. Die klassischen Selbstdeutungen des Protestantismus werden dabei ebenso berücksichtigt wie die Frage nach seiner "Kulturbedeutung" für die moderne Welt.

Fr. W. Graf: Der Protestantismus. Geschichte und Gegenwart (Wissen)

Säkularisierung und Weltreligionen

International renommierte Religionswissenschaftler, Soziologen, Wissenschaftshistoriker und Theologen diskutieren über Modelle der Säkularisierung und des religiösen Lebens. Mit Beiträgen von: Winfried Brugger, José Casanova, Ernst Peter Fischer, Joachim Gentz, Friedrich Wilhelm Graf, Hans Joas, Hans Gerhard Kippenberg, Gudrun Krämer, Karl Kardinal Lehmann, David Martin, Eckart Otto, Heinrich von Stietencron und Rudolf G. Wagner.

Joas/Wiegandt (Hgg.): Säkularisierung und die Weltreligionen

Montag, 3. Dezember 2007

Gehen Bleiben

Die Kunst der Gegenwart hat für das Gehen und das Bleiben, für Aufbruch, Weg und Ziel vielfältige Bilder gefunden. Die vorliegende Publikation mit einem ausführlichen Essay von Volker Adolphs, Aussagen zahlreicher Künstlerinnen und Künstler sowie Zitaten aus Philosophie und Literatur befragt das Thema grundsätzlich, untersucht die weit gespannte und komplexe Metaphorik von Losgehen und Vergehen, Ankunft und Ende, Raum und Ort.

gehen bleiben dokumentiert rund achtzig Installationen, Objekte, Videos, Fotos und Zeichnungen von siebenunddreißig internationalen Künstlern aus den 1960er-Jahren bis heute, die sich, oft am eigenen Körper, mit der Bewegung befassen und den Orten, an denen die Bewegung innehält. Sie fragen, wie und warum man geht im Atelier, der Stadt, der Landschaft und erproben unterschiedliche Formen zu bleiben und zu wohnen in einer zunehmend beschleunigten und sich entziehenden Welt.

Ausstellung: Kunstmuseum Bonn 28.11.2007-17.2.2008
Katalog: Gehen Bleiben. Bewegung, körper, Ort in der Kunst der gegenwart