Donnerstag, 16. November 2017

Dich


Jedes Exemplar der 1. Auflage von "dich" ist ein Unikat, denn es übernimmt in Form, Gestaltung und Machart
 den individuellen poetischen Anspruch des Titels: „dich“ und des Inhalts. Die Buchgestalterin 
Monika Schnitzbauer (DesignKommunikation Sägenvier, Dornbirn) hat das Buch formal gestaltet. Auch der besondere Buch-Umschlag ist technisch und gestalterisch ihr Werk. Er ist im handwerklichen Siebdruckverfahren hergestellt (Druckwerk Lustenau), was jedem einzelnen Buch des Charakter eines Unikates vermittelt - wodurch der Buchtitel in der formal-technischen Umsetzung mit dem eigenwilligen Titel korrespondiert. Der Buchkern und der (innere) Umschlag, sind von der Druckerei Hecht (Hard) im Offsetverfahren gedruckt und endgefertigt worden. Die 1. Auflage hat 700 Exemplare.

Bibliografische Angaben:
 dich. Gedichte von Walter L. Buder. 1. Auflage, 2017.
Hecht-Verlag, Hard. ISBN 978-3-85298-216-8

Donnerstag, 1. Juni 2017

Reformation und Denkfreiheit


Benedict, Hans-Jürgen (2016): Reformation und Denkfreiheit. Geistreiche Religionskritik von Heine bis Brecht. Bielefeld: Luther-Verlag (Studienreihe Luther, 11).

Luthers Wiederentdeckung der Bibel und der Gnadentheologie bewirkte, dass die Religion noch einmal die treibende Kraft in den politischen Auseinandersetzungen des 16. und 17. Jahrhunderts wurde. Zugleich kam mit der Reformation eine neue Denkfreiheit, die es erlaubte, Glaubensinhalte distanziert zu hinterfragen, Religiös-Ernstes heiter und kritisch zu betrachten.
In der modernen säkularen Gesellschaft sind die Inhalte des Christentums schwer vermittelbar geworden, die Institution Kirche steht insgesamt in der Kritik. Wie können Christen mit dieser abnehmenden Bedeutung ihres Glaubens nicht gekränkt umgehen? Können sie ein heiter-kritisches Verhältnis zu den Inhalten ihres Glaubens entwickeln?
Eine Möglichkeit, Glaube und Ironie konstruktiv zu verbinden, findet sich zuerst bei Heinrich Heine, der gemeinhin nur als spöttischer Kritiker des Christentums gilt. Thema ist u.a. „Luther als kompletter Mensch“. Ergänzt wird Heine durch Eduard Mörike mit seinen heiteren Pastoralgedichten, Wilhelm Buschs Spott über die Frommen, Bertolt Brechts Rückgriff auf das Lutherdeutsch der Bibel und seine Kritik an christlicher Vertröstung und Peter Rühmkorfs welthaltiges Lob des Lebens. Und als französische Zugabe: Gustave Flauberts ironische Kirchenkritik.
Literarisch interessierte Christen, die Freude an einem ironisch-kritischen Umgang mit der christlichen Tradition haben, kommen mit diesen Essays voll auf ihre Kosten.

Montag, 15. Mai 2017

Kultur und Theologie des Glockenläutens


Vögele, Wolfgang (2017): Sono auribus viventium. Kultur und Theologie des Glockenläutens in Reformation und Moderne. Münster [u.a.]: LIT (Ästhetik - Theologie - Liturgik, 68).

Zum ersten Mal werden in dieser Arbeit die Läuteordnungen der Reformation einer kritischen Sichtung unterzogen, denn neben der Theologie, Gottesdienst und Liturgie veränderten die Reformatoren auch die Praxis des Glockenläutens. In der Moderne trat neben das Läuten der Glocken eine Vielzahl von anderen Geräuschen wie Verkehrs- und Motorenlärm. Das führte zum einen zu einer Romantisierung des Geläuts, das sich in der Lyrik zeigte, zum anderen zu einer Konzentration des Glockenschlags weg von der Zeitanzeige hin zu geistlichen Zwecken. Darum stellt sich am Ende die Frage, wie das Glockenläuten im Soundscape der Gegenwart als eine Funktion gemeindlichen Handelns erhalten werden kann.

Wolfgang Vögele, geboren 1962 in Karlsruhe. Privatdozent für Systematische Theologie/Ethik an der Universität Heidelberg. Zahlreiche Veröffentlichungen. Blog „Glauben und Verstehen: www.wolfgangvoegele.wordpress.com.

Dienstag, 14. März 2017

Der gütige Gott


Hoerster, Norbert (2017): Der gütige Gott und das Übel. Ein philosophisches Problem. München: Beck C H.

Wie kann man den Schöpfer einer Welt, die für uns Menschen oft voller Leid und Schmerzen ist, mit gutem Grund als gütig seinen Geschöpfen gegenüber betrachten? Norbert Hoerster prüft in leicht verständlicher Sprache die besonders von Theologen vorgeschlagenen Lösungen dieses sogenannten Theodizeeproblems.

Es geht in diesem Buch nicht um die Frage, ob ein allmächtiger und allwissender Gott existiert, sondern um den Anspruch der Theologen, eine rationale Begründung für den Glauben an einen allgütigen Gott zu geben – trotz all der Naturkatastrophen und schweren Krankheiten sowie der von Menschen begangenen grausamen Verbrechen. In einem kritischen Gang durch die verschiedenen Begründungen, die sämtlich seiner Prüfung nicht standhalten, geht der Philosoph mit dem Wunschdenken der Theologen ins Gericht.