Dienstag, 15. Januar 2013

Kirchbautag Rostock 2011


Der 27. Evangelische Kirchbautag in Rostock hatte die Dorfkirchen in Mecklenburg zum Thema. Ein großer konfliktreicher Strukturwandel kündigt sich in Europas Regionen an. Welche Rolle spielen Dorfkirchen bei diesem Strukturwandel? Dorfkirchen sind ein starkes Motiv für bürgerschaftliches Engagement. Die Erhaltung der Dorfkirchen schafft Freiräume und Hoffnungsräume, die für das Überleben einer Region wichtig sind. Dazu muss die Kirche die Herzen der Menschen gewinnen. Wenn ihr das wie in Mecklenburg gelingt, braucht sie sich um die Erhaltung der Kirchen keine Sorgen zu machen.

Thomas Erne (Hg.): Kirchbautag Rostock 2011: Kirchenraum - Freiraum - Hoffnungsraum, Marburg 2012

Dienstag, 8. Januar 2013

Zeitgenössische Kunst zur Bibel


Anlässlich der Lutherdekade zum 500. Jahrestag der Reformation, in der die bildende Kunst von Lucas Cranach und seine Bilder zur Bibel eine ganz besondere Rolle spielen, hat Johannes Beer Künstlerinnen und Künstler aufgefordert, ein Werk zur Bibel einzureichen. Dabei geht es weniger umklassische Illustrationen als um die Begegnung autonomer Arbeiten mit Inhalten der Bibel, sodass ein Dialog auf Augenhöhe entsteht.
Das Spektrum reicht von Öl- oder Acrylgemälden über Zeichnungen und verschiedenste Grafiken bis hin zu fotografischen Arbeiten und Skulpturen: Ein Spiegel zeitgenössischer Kunst entsteht.

Johannes Beer: Zeitgenössische Kunst zur Bibel, Bielefeld 2012

Mittwoch, 2. Januar 2013

Ein Gesellschaftsroman


Vladimir Jabotinsky: Die Fünf, (Die Andere Bibliothek 336), Berlin 2012

"Ein Gesellschaftsroman über den Untergang des bürgerlich-jüdischen Odessa zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine Wiederentdeckung – Die »Buddenbrooks« am Schwarzen Meer 

Im Jahr 1935 unternimmt Vladimir Jabotinsky, streitbarer Mitbegründer der zionistischen Bewegung und brillanter Feuilletonist, eine imaginär-romanhafte Reise in das alte Odessa, in dem er 1880 geboren wurde, seine Kindheit und jungen Jahre verbrachte. 

Die Fünf: eine elegische Erinnerung an eine vergehende Welt, verkörpert in den fünf Geschwistern der Familie Milgrom, die in den politisch-kulturellen Wirren ihrer Zeit, zwischen revolutionärer Gewalt und Assimilation, heranwachsen. Das damalige Odessa ist noch eine kosmopolitisch tolerante Stadt am Schwarzen Meer, ein Vielvölkergemisch, in dem das Ukrainische und das Russische, das Jüdische und das Deutsche, das Armenische und das Griechische nebeneinander existieren. Durchdrungen vom Parfüm dieser sinnlichen, vitalen und polyglotten Prosa, begegnet uns in Vladimir Jabotinskys Roman vom Verfall einer Familie ein intimes Odessa mit seinen Plätzen, Straßen und Cafés – ein theatralisches, tragisches Menschenschauspiel. Es sind die letzten Tage von Odessa." [Klappentext]

Der Roman fängt ganz interessant an und entfaltet in unterschiedlicher Intensität das Schicksal von fünf Personen, die sich differenter kaum entwickeln könnten. Der Roman liest sich über weite Strecken durchaus spannend und interessant (vor allem wenn man die Querverweise jeweils nachschlägt), hat aber auch Längen und manche sprachliche Wiederholung (etwa wenn der Autor immer wieder betont, er erinnere sich nicht genau und könne die Ereignisse deshalb nicht exakt wiedergeben). Dennoch eine interessante Schilderung des Lebens in Odessa in den Wirren am Anfang des 20. Jahrhunderts.