Freitag, 24. Februar 2012

Kirchen - Nutzung und Umnutzung



Büchse u.a.: Kirchen - Nutzung und Umnutzung: Kulturgeschichtliche, theologische und praktische Reflexionen, Münster 2012

Das Thema Kirchennutzung und -umnutzung zählt gegenwärtig zu den großen Strukturherausforderungen der christlichen Kirchen in Deutschland, gleich ob auf der Ebene der Kirchenleitungen in den Diözesen und Landeskirchen oder in den betroffenen Gemeinden vor Ort.

Der Band beleuchtet die vielschichtige Thematik in einer Reihe von fundierten Beiträgen aus unterschiedlichen fachlichen und praktischen Perspektiven; zahlreiche Abbildungen illustrieren zudem Beispiele und Sachverhalte. Fachleuten und Interessierten gleichermaßen bietet das Buch damit Information und richtungsweisende Anstöße.

Dienstag, 7. Februar 2012

Edwin Geist


"Was ich möchte? Ich will meine Frau wieder zurückhaben, die unschuldig im Ghetto leidet!" (Edwin Geist, 1. April 1942)

Ein ergreifendes Zeugnis aus der Schreckenszeit der Massenmorde an den Juden. Wir werden Leser von intimen Tagebuchblättern, die nie für fremde Augen bestimmt waren; von Zwiegesprächen, die Edwin Geist mit der im gar nicht fernen Ghetto internierten, aber doch unerreichbaren, geliebten Frau führt - mit Lyda. Der als Halbjude von den Nationalsozialisten mit Berufsverbot bestrafte Komponist Edwin Geist war 1938 von Berlin ins litauische Kaunas gegangen, wo er sich in Lyda verliebte und sie heiratete.

Reinhard Kaiser ist vor Jahren auf diese atemberaubenden fünf Hefte gestoßen - und hat sie nun neu ediert und kommentiert. Sie zeugen von dem Mut und der List, mit der Edwin Geist bei den Nazi-Behörden die Freilassung seiner geliebten Lyda erreicht - nachdem es ihm selbst schon glücklich gelungen war, dem Ghetto zu entkommen. Edwin Geists Alltagschronik aus sechs Monaten erzählt von seiner Hoffnung und seiner Verzweiflung, von seinen Kompositionen und Lektüren - beim Warten auf Lyda.

Das "Tagebuch für Lyda" ist aber nicht nur ein Dokument der - wenn auch leider nur kurzzeitigen - Rettung dieses wundersamen Paares. Zur Geschichte dieses Tagebuchs gehören auch seine Odyssee - aus dem Kaunas der Nachkriegszeit bis zu Reinhard Kaiser - und die abenteuerlichen Wege des musikalischen Werkes eines Komponisten, der nun auch anhand von Proben auf einer CD wiederentdeckt werden kann.

Edwin Geist, "Stündlich zähle ich die Tage! ...": Tagebuch für Lyda. März - August 1942 (Hg. von Reinhard Kaiser)

Freitag, 3. Februar 2012

Der Durchstreicher


Neun Geschichten handeln von Künstlern, Kunstfälschern, konkurrierenden Architekturprofessoren, einem Unternehmer, der einen Pfarrer kauft, einem Baron, der für seinen Sohn einen Doktortitel erwerben will und anderen auffällig gewordenen Zeitgenossen. Obgleich die Geschichten auf den ersten Blick kaum zu glauben sind, haben sie meist einen realistischen Kern. Mit Schmunzeln und Augenzwinkern vermittelt der Autor, dass Alltägliches und Fiktion mitunter nahe beieinander liegen und bereits der Alltag satiretauglich ist.

Horst Schwebel, geboren in Frankfurt am Main, Studium der Philosophie, Theologie und der Christlichen Archäologie. Promotion, Ordination, Habilitation. Professor für Praktische Theologie und Direktor des Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart in Marburg (1980 -2006). Ausstellungskurator. Ehrendoktor in Helsinki, Fellow in Berkeley, CA. Zahlreiche Veröffentlichungen im Grenzbereich von Kunst und Theologie, u. a. "Die Kunst und das Christentum". Als freier Autor Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. 

Horst Schwebel, Der Durchstreicher, Marburg 2012