"Was ich möchte? Ich will meine Frau wieder zurückhaben, die unschuldig im Ghetto leidet!" (Edwin Geist, 1. April 1942)
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Reinhard Kaiser ist vor Jahren auf diese atemberaubenden fünf Hefte gestoßen - und hat sie nun neu ediert und kommentiert. Sie zeugen von dem Mut und der List, mit der Edwin Geist bei den Nazi-Behörden die Freilassung seiner geliebten Lyda erreicht - nachdem es ihm selbst schon glücklich gelungen war, dem Ghetto zu entkommen. Edwin Geists Alltagschronik aus sechs Monaten erzählt von seiner Hoffnung und seiner Verzweiflung, von seinen Kompositionen und Lektüren - beim Warten auf Lyda.
Das "Tagebuch für Lyda" ist aber nicht nur ein Dokument der - wenn auch leider nur kurzzeitigen - Rettung dieses wundersamen Paares. Zur Geschichte dieses Tagebuchs gehören auch seine Odyssee - aus dem Kaunas der Nachkriegszeit bis zu Reinhard Kaiser - und die abenteuerlichen Wege des musikalischen Werkes eines Komponisten, der nun auch anhand von Proben auf einer CD wiederentdeckt werden kann.
Edwin Geist, "Stündlich zähle ich die Tage! ...": Tagebuch für Lyda. März - August 1942 (Hg. von Reinhard Kaiser)