Deborah Dixon: Der Mona Lisa Schwindel

Ein geistreiches literarisches Pasticcio - eine andere Kunstgeschichte
um "Mona Lisa", die Traumfrau der Malerei Detektivische Faction - um
Fälschungen und Mystifikationen: Denn niemand und nichts entspricht dem
Schein. Der Diebstahl von Leonardo da Vincis berühmter "Mona Lisa" aus
dem Louvre, dieser atemberaubend skandalöse Coup im August 1911, hatte
die französische Gesellschaft elektrisiert. Und nicht nur der junge und
noch unbekannte Picasso, auch der Dichter Apollinaire wurde verdächtigt.
Ist das Original je wieder an seinen Platz zurückgekehrt? Was
betrachten die Millionen von Museumsbesuchern seitdem? Mit dem
Untergang der Titanic im April 1912 versank auch die "Gioconda" im
Atlantik - allerdings gleich in mehrfacher Ausführung. Yves Chaudron,
Meisterfälscher aus Marseille und verliebt in die italienische
Renaissance-Malerei, hatte vier Kopien gefertigt, die der ehrgeizige
Pariser Kunsth?ndler Eduardo de Valfierno amerikanischen Millionären und
Kunstliebhabern auf Europareise anvertraute. In den Jahren des Ersten
Weltkriegs und in den tumultösen Zwanzigern begleitet die echte "Mona
Lisa" ihren Besitzer Valfierno nach Tanger und Havanna, wo er seine
spätere Frau Laura kennenlernt. Die Wege der ewig lächelnden
Renaissance-Dame, die immer, wie schon bei Napoleon, im Schlafzimmer
ihres Besitzers hing, führen den Leser über New York ins aufblühende
Hollywood der europäisch-jüdischen Emigranten - wo diese Odyssee während
eines glamour?sen Festes ihren Show-down findet.Diese Geschichte voller
ebenso unglaublicher wie wahrer Details konnte die Kunsthistorikerin
Deborah Dixon anhand der Tagebücher von Valfierno und dessen Witwe
rekonstruieren und zu einem faszinierenden Panorama der Kunst- und
Zeitgeschichte verarbeiten.
Deborah Dixon wurde 1909 in New York in vermögende Verhältnisse geboren,
studierte Kunstgeschichte und arbeitete anschließend im Metropolitan
Museum of Art. Sie starb im Alter von 85 Jahren und erlebte die
Veröffentlichung ihres Buches nicht mehr.