Donnerstag, 26. November 2015
Zwischen Ashram Kanzel und Katheder.
Schwebel, Horst (2015): Zwischen Ashram Kanzel und Katheder. 11 Geschichten. Marburg: Blaues Schloss.
Die elf Geschichten handeln u. a. vom ungläubigen Bischof, von einer Kirchengemeinde, die lieber eine Hüpfburg statt eines Kunstwerks haben möchte, von betrügerischen Wissenschaftlern und Kunstexperten, einem Poltergeist und einer existentiell intensiven Begegnung in einem Ashram.
Reales und Fiktionales verschmelzen zu Geschichten, die zum Schmunzeln einladen, aber auch hintergründig Botschaften enthalten.
Dienstag, 3. November 2015
Angst, Zorn, Klage, Scham und Freude
Benedict, Hans-Jürgen (2015): Angst, Zorn, Klage, Scham & Freude. Theologisch-ästhetische Erkundungen zu den großen Gefühlen. Kiel: Lutherische Verl.-Ges.
Friedrich Schleiermacher proklamierte 1799, Religion sei
"weder Denken noch Handeln, sondern Anschauung und Gefühl". Wenn das
stimmt, was hat dann das Christentum zum Verständnis der großen Gefühle
beizutragen? Vor dem Hintergrund der neueren Gefühlsforschung untersucht
der Verfasser, was die jüdisch-christliche Tradition zu Gefühlen von
Angst, Zorn, Klage, Hass, Scham, Schuld, Dank und Freude zu sagen hat.
Schon Adam und Eva waren von den widerstreitenden Gefühlen Angst und
Lust bestimmt. Nach dem Essen der verbotenen Frucht schämten sie sich.
Und in den biblischen Geschichten dürfen die starken Gefühle gezeigt,
sollen aber auch zivilisiert werden. In beziehungsreichen Exkursen geht
Benedict auf die Behandlung der Affekte in Kunst, Oper und Literatur ein
sowie auf das Thema Scham und Schuld bei der Aufarbeitung des
Nationalsozialismus. Auch wenn das Christentum eine schwindende
Gefühlsmacht ist, kann es mit seiner Gefühlskultur - zentriert um das
Vertrauen auf Gott - zur Humanisierung menschlicher
Beziehungen beitragen.
Der Autor, Jg. 1941, studierte Theologie in Hamburg, Heidelberg sowie Tübingen und promovierte 1971 in Bochum. Er war Pfarrer in Recklinghausen, ab 1980 in Hamburg-Steilshoop und von 1991-2006 Professor für diakonische Theologie an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie. Zahlreiche Veröffentlichungen, Mitherausgeber der Zeitschrift "Junge Kirche". Ständige Mitarbeit bei "Evangelische Stimmen", "Evangelische Zeitung", "Zeitzeichen", "Publik-Forum", "Pfarrerblatt".
Der Autor, Jg. 1941, studierte Theologie in Hamburg, Heidelberg sowie Tübingen und promovierte 1971 in Bochum. Er war Pfarrer in Recklinghausen, ab 1980 in Hamburg-Steilshoop und von 1991-2006 Professor für diakonische Theologie an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie. Zahlreiche Veröffentlichungen, Mitherausgeber der Zeitschrift "Junge Kirche". Ständige Mitarbeit bei "Evangelische Stimmen", "Evangelische Zeitung", "Zeitzeichen", "Publik-Forum", "Pfarrerblatt".
Sonntag, 1. November 2015
Heiliger Krieg
Buc, Philippe (2015): Heiliger Krieg. Gewalt im Namen des Christentums. Darmstadt: von Zabern.
'Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns': Mit dieser biblischen Paraphrase suchte George W. Bush Verbündete hinter sich zu versammeln und seinen Angriff auf den Irak zu legitimieren. Ist er damit ein heiliger Krieger? Der Historiker Philippe Buc, ausgewiesener Experte auf dem Gebiet mittelalterlicher religiös motivierter Gewalt, nimmt in seinem großen historischen Essay eine ungewohnte und provozierende Perspektive ein. Er untersucht, wann und unter welchen Bedingungen Konflikte christlich geprägter Gesellschaften zu manichäischen Kriegen wurden, zur Konfrontation von Gut und Böse. Die theologisch motivierte Legitimation von Terror und Krieg lädt Konflikte nicht nur auf, sie erschwert oder verhindert auch die Möglichkeiten von Friedensschluss und Versöhnung. Philippe Buc deckt mit großer Quellenkompetenz und ausgeprägtem Aktualitätsbezug die historischen Wurzeln des Geflechts der gegenwärtigen weltpolitischen Verwerfungen auf – ein gänzlich neuer Ansatz.
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